Messen & Riten

Gebet & ritueller Schlaf

„(…) Das Gebet aber soll still sein, so still wie der Herr es erhört, so mag es vollzogen sein. Der Herr Boron erhört nicht die Stimme, er erhört die Stimme der Seele (…)“

- Auszug aus der „Lex Boronia“

Auch wenn dies in den Ordensregeln festgehalten wurde, kennt der Orden, wie auch die Boronkirche sehr wohl einige Gebete, die mit der Stimme vorgetragen wird. Eines der häufigsten möchte ich hier gerne wiedergeben, ein Gebet zur Nacht:

„Boron, schweigsamer Herr.
Segne diesen Platz, auf das Ruhe dem Unruhigen geschenkt wird.
Segne diesen Platz, auf das wir deine Gnade erkennen können.
Dieser Platz soll heilig sein. Erfüllt durch deine Güte und unserer Bereitschaft diese anzuerkennen. Schenke uns Kraft durch Ruhe für diese Nacht. Wir, wenn auch mit Schuld beladen, gedenken Deiner und vertrauen uns Deiner Obhut an.“

Totenmesse

Es war äusserst schwer, ach was sag ich, fast unmöglich, irgendwas über die Totenmesse der Golgariten heraus zu finden. Doch bin ich auf ein Manuskript gestoßen aus dem Jahre 1018 BF, die zumindest ein Teil der Bestattung eines Ordensmitgliedes wiedergibt:

„(…) die dunklen Stimmen der Boronpriester und Ordensritter singen einen leisen Choral, das Golgarium. Ein dumpfes Geräusch, der mächtigen Schwingen Golgaris Rauschen gleich, erfüllt die Halle. Vorneweg schreitet der Grossmeister, allein laut und klar die Worte des Weges sprechend und damit den letzten Weg des Verstorbenen begleitend. (…) wird zu Grabe getragen; er ist der erste Ordensritter, der unter dem Banner des Raben starb. Die vier Schwingenträger tragen die Bahre mit dem balsamierten Leichnam, stellen sie auf dem Anger neben das offene grab. Ringsum leuchten zwölf geweihte Fackeln.

Es spricht (…), der erste der Vier, angetan mit der Schädelmaske <Geholt wirst Du vom Tode, denn Du schuldest der Welt noch einen Tod!>

Es spricht (…), der zweite der Vier, angetan mit der Rabenmaske <Geführt wirst Du von Goglari, denn er treibt die Schuld ein!>

Es spricht (…), der dritte der Vier, angetan mit der Marbomaske <Eingelassen wirst Du von der gütigen Marbo, denn Du hast Deine Schuld bezahlt!>

Es spricht (…), der letzte der Vier, angetan mit der Boronmaske <Beurteilt wirst Du vom HERRE selbst, denn er vergibt Dir die Schuld!>

Nun spricht der Grossmeister (…), angetan mit der Maske aus Gold, welche ohne Kontur ist und darob gleichsam das Antlitz aller Sterblichen <Vermisst wirst Du von uns, denn Du warst ein guter Mensch unter uns, und wir bitten hier um des HERREN Gnade für Dich!>

Das Klirren der Schwerter zerreisst die eingetretene Stille der dunklen Nacht; zweimal sechs Klingen bilden die beiden Boronräder, eines zur Rechten, eines zur Linken des Toten. Gemeinsam erklingt der letzte Gruss an den Ritter <Dein Rad ist gebrochen, dein Leben als Ritter auf Dere vorbei. Doch jetzt schliesst sich der Kreis; denn nun bist Du ein wahrer Streiter Borons, auf Dere allein warst Du ein Knappe nur. An SEINER Seite stehst Du, der erste des Inneren Kreises!>

Ein jede der zwölf Schwertspitzen berührt nun den Leichnam und somit erhält (…), der erste tote Ritter des Ordens, die zweite allheilige Weihe zum ersten Wahren Ritter des einzigen Ewigen Ordens, dem Orden der Toten Ritter. Schild und Schwert in Borons Namen (…)“