Wulf Degenhardt vom Berg

 

Bruder Wulf, Ritter im Orden vom Heiligen Golgari und ehemaliger Komtur der Speiche Garetien

 

Aus einem Dossier der Kaiserlich Garethischen Informationsagentur, Akte Gar5/g1: "...über d. Vergangeheit d. Komturs v. Gar. lässt sich erstaunlich viel i. Erfahrung bringen. I. Gegensatz z. einigen anderen, ähnlich mächtigen Amtsträgern i. Orden d. Golgariten (s. v.a. Alm5/g1 b. /4, Tob5/g1 u. ä.), war seine Vergangenheit seltend Praios' Licht verborgen. Ärmerer Garether Stadtadel, trotzdem gute Beziehung (s.a. sonst. Gar1/b). Geburt in Gareth 10 v.H., Page in n. Residenz, begleitete Leichnahm K. Retos in Tal d. K. (evtl. Prägung?). Ausbildung Inst. d. Hohen Schule d. Reiterei z. Gareth 3-7 H., Abschluss unbek., sof. Rekrutierung Gar. G.-Reg. Goldene Lanze, Ränge: Bannertr. 3. Schw. (7 H.), Reg.-Scharfrichter (12 H.), unter K. Answin keine Berichte, 19 H. Obrist i. Stab d. Orkzwingerlegion, nach Niederlage Abdankung, Eintritt i. Orden warsch. sehr früh, keine Erwähnung als Knappe, 1. Komtur v. Gar. seit 27 H. ..."

 

Der garethische Komtur stellt auf den ersten Blick den Prototypen des von Berg'schen Sprösslings dar. Er hat eine vorzügliche Bildung genossen, besitzt Beziehungen zu den höchsten Reiches und vermittelt den Eindruck eines Kriegers erster Güte, wie auch sein Vetter dritten Grades, der Reichserzmarschall. Trotzdem stört viel am Komtur dieses Bild. Die befehlsgewohnte Stimme des hochgewachsenen Ritters ist seit seinem Eintritt in den Orden nur noch selten zu hören, so geht das Gerücht, dass in seinem Palazzo in Neu-Gareth nur mittels Zeichensprache kommuniziert.

Wegen seiner, wenn auch am Schluss wenig erfolgreichen Karriere in der Reichsarmee, sieht man ihn häufig zwischen dem Reichserzmarschall und dem Marschall der Golgariten verhandelnd zwischen Punin, Gareth, Werheim aber auch Boronia reisen. Bei solchen Reisen wird fast immer von zwei Knappen Golgaris und einer alten Borongeweihten begleitet.Diese drei scheinen weder Namen noch Vergangenheit zu haben, sie tauchten zum ersten mal auf, als Wulf zum Komtur der Speiche Garetien wurde.

Der Golgarit ist fast zwei Schritt groß und relativ kräftig gebaut. Obwohl Alter und Leben fernab von der Askese seiner Brüder im Feld ihm einen kleinen Bauch beschert haben, gilt der ehemalige Obrist der Schweren Reiterei als ein herrausragender Lanzenreiter. Und nur wenn sein überdimensionierter Reitersäbel "Ala de la Muerte" Seelen von Körpern trennt, scheint so etwas wie ein lang vergessenes Lächeln auf dem verbissenen Gesicht des Komturs zu erscheinen.

 

Zitate:

Auf einer militärischen Beratung: "Es geht nicht um Leben und Tod sondern viel weiter darüber hinaus."

Zu Söldnern: "Ich träumte, dass wir uns wiedertreffen würden, Ihr entscheidet nur, auf welcher Seite Ihr stehen werdet."

Auf der Frage nach dem Grund einer Handlung: "Schweigt und befolgt, mehr Worte verderben die Tat."

Verwendung im Spiel:

Spieler können dem Komtur sowohl im Heerlager des Reiches als auch in Klostern und Tempel der Boronkirche und des Ordens begegnen, traumbefohlen wie alle Golgariten taucht er aber auch gerne vor Fremden auf irgendeiner Straße auf. "Ihr seid auserwählt, folgt mir", wird er vielleicht zu einer Heldengruppe sagen die sich plötzlich, durch wenige Worte überzeugt, auf dem Weg zu irgendeinem Fleck Garetiens aufmachen, um eine bestimmte Person an einem völlig unwahrscheinlichen Ort zu finden und ihr etwas zu übergeben. Ein Umschwenken der Helden sollte der Komtur vorhergesehen haben, den die o.g. Person scheint sich genau dort zu finden, wo die Helden auch hingehen.

Oder stellen sie den Spielern bei einer Expedition in die Schwarzen Lande eine Schwinge als Geleitschutz zur Verfügung, bis plötzlich der Komtur auftaucht und sie ohne Kommentar abberuft. Auf den Kommentar des erbosten Oberst des Reiches "Meine Unterstützung für die Verlegung der zwei Armbrustbanner nach Boronia könnt Ihr vergessen!" antwortet er nur im Aufsitzen mit "Ich weiß", um dann die Schwinge im schnellen Galopp aus dem Lager zu führen.

Seit seiner Absetzung als Komtur versteckt er sich als einfacher Ordensbruder im Kloster Rabenhorst, dessen Abt seine Hand schützend über seinen alten Freund hält.

 

Text: Volker Strunk