Knappin Sianna Rabenschlaf

 

Schwester Sianna, Knappin vom Orden des Heiligen Golgaris


Sianna ist mit ihren 8 ein halb Spann eine sehnige und schlanke junge Frau von etwa 18 Götterläufen, doch birgt ihr Gesicht keinerlei Jungend mehr, ist diese doch in der Zeit, wo die schwarzen Horden ihre Heimat Warunk überrannten, verloren gegangen.

Tod und Schmerz - mehr als genug davon - kennt sie bereits, hat sie doch ihre ganze Familie, - von insgesamt göttergefälligen Zwölf - nach und nach sterben sehen, ob nun in dem kleinen Dorf vor Warunk, in Warunk selbst, auf der Flucht und allem was dies mit sich brachte. Über diese Zeit wurde ihr Haar weiß wie Schnee und ihre schwarzen Augen leer und stumpf.

Ihre Flucht brachte sie bis in die Toren Gareths, wo auch das letzte Familienmitglied anhand der Strapazen in ihren Armen starb. Während sie kaum mehr schlief, aus Angst vor Alben und Übergriffen, welche sie schon zu häufig erlebt hatte und sie verstummen ließ , verließ sie Gareth vollkommen alleine und schlug sich gedankenverloren kreuz und quer durch die Land, bis nach Punin durch.

Die völlig verarmte und abgemagerte Sianna, schlich sich daraufhin in den Borontempel und schlief das erste mal seit Jahren, Monaten, Wochen und Tagen ohne Alben und in der Gewissheit sicher zu sein. Nur durch Zufall entdeckte ein
Novize das scheinbar tote, aber schlafende Häufchen Elend.

In den Hallen Borons erfuhr die hübsche Sianna seit langem wieder eine besondere Geborgenheit und Anwandlungen einer Familie, auch wenn die anderen Kirchen und Götter ebenfalls ihren Respekt haben, so waren diese doch nicht in der Lage, ihren Schmerz und ihre Angst kurz vergessen zu lassen. Ihre Absicht ist das Übel, welchem sie begegnet ist, im Vergessen verschwinden zu lassen oder jenen denen Übel widerfahren ist, Sicherheit zu geben und somit die Möglichkeit zu behutsamen Schlaf.

An ihren richtigen Namen erinnert sie sich bis heute nicht - den oben genannten Namen erhielt sie anlässlich ihres Eintrittes in den Orden des Hl. Golgari.

 

Text: Bernadette Wunden