Bruder Rapherian, Ritter vom Orden des heiligen Golgari und Federführer der Feder "Borons Auge"

Der junge Ritter mit den seltsamen leuchtenden Augen ist im Orden des heiligen Golgari gleichsam beliebt wie gefürchtet. Schon in jungen Jahren bemerkte Rapherian, dass er anders war, als die anderen Kinder in seinem Dorf. Bereits im Kindesalter wurde er von anderen gemieden, gehänselt, verspottet. Seine stille Art, kombiniert mit den düsteren Vorahnungen, ließen selbst seine Familie vor ihm zurückschrecken. Und doch kamen die Bauern aus der Umgebung regelmäßig zu ihm, um etwas über ihre Zukunft zu erfahren. Doch immer häufiger kündete er von einem schrecklichen Unfall, einen leidvollen Verbrechen, oder einem bitteren Schicksalsschlag, den der Bittsteller in naher Zukunft widerfahren würde. Und so kam es eines Tages, dass Rapherian, nach einer erneuten Schreckensvision aus dem Dorf gejagt wurde.

Oftmals genügt ihm schon ein kurzer Blick um die Zukunft eines Menschen zu erahnen. So begegnet man ihm oft mit Furcht und Unmut, woran sich der feinsinnige Ritter mittlerweile gewöhnt hat. Nur noch selten gewährt er einem Menschen einen Blick in die Zukunft, zu oft sah er sich Anfeindungen ausgesetzt, stimmten Vision und Wunsch des Betreffenden nicht überein. Sein einziger Besitz ist sein geschwärzter Nachtwind, ein Überbleibsel alter Tage, den er neben den Rabenschnabel führt. Der mittelgroße Ritter trägt seine schwarzen Haare kurz. Sein Bart ist nach Maraskaner Art gestutzt und gibt einen weiteren Hinweis auf seine Herkunft. Rapherians Körperbau ist für einen Ordensritter erstaunlich schmal. Selbst die leichte garether Platte scheint schwer auf seinen Schultern zu lasten. Doch sollte man nicht dem Versuch erliegen, seine Kampfkraft zu unterschätzen, würde der Orden doch kaum einen kampfschwachen Ritter an die Grenze zu den Schwarzen Landen stationieren. Es scheint so, als könne Rapherian die Schläge seiner Gegner erahnen. Das gibt ihm einen Vorsprung, den bisher niemand aufzuholen in der Lage war.

Besonderheiten:

Rapherian ist tatsächlich mit dem zweiten Gesicht gesegnet – oder gestraft – je nach Auslegung. Doch nur selten vermag er positive Voraussagen zu treffen. Zu meist erspürt er nahenden Tod einer Person.

Zitate:

„ Heldenhaftigkeit ist eine Todesart, keine Lebensart.“

Text: Tahir Zia Shaikh