Schwingenträger Filgorn Nemmerling

 

Ehrwürden Filgorn, Ritter vom Orden des Heiligen Golgari, Diener Golgaris und Schwingenträger der Speiche Tobrien 

 

Als Sohn eines einfachen Kanzleischreibers und einer verhärmten Dienstmagd 989 BF in einem unscheinbaren Dorf geboren, verliefen seine ersten Jahre recht ereignislos. Erst nach und nach sollte sich seine eigenwillige Art offenbaren, die Folgorn zu Eigen ist. Bereits als Kind fiel Filgorn durch seinen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn auf, der ihn nur wenige Freunde in seinem Heimatdorf finden ließ. Denn nicht das Vergnügen, sondern die Einhaltung der Regeln, stand für ihn im Vordergrund, so dass er sich früh auf die Rolle des Schiedsrichters besann. Weder vom adeligen Geblüt, noch von Hause aus vermögend, geriet der Knabe schnell ins Abseits und zum Außenseiter. In dieser Zeit begann auch sein Schweigen, dass er bis heute selten gebrochen hat. Nur wer gegen die Ordensregeln verstößt, kommt in den „Genuss“ seiner nasalen Anklagen. Er vergießt nie etwas, ob nun Schulden oder gar kirchliche Verfehlungen und gilt im Allgemeinen als sehr nachtragend.

Schmal und mit 1 Schritt 66 nicht gerade groß, ist Filgorn ein seltenes Bild im Orden. Denn nicht körperliche Kraft führt er ins Feld, sondern eine ungewöhnliche Verbissenheit, die ihm auch den Weg in den Orden bereitet hat. Bei allem was er anpackt, ist er pedantisch korrekt und weicht nie von der vorgegeben Linie ab, was ihn zuweilen Unflexibel macht. Doch Aufgeben ist ihm völlig fremd und er hält es für eine unbotsame Schwäche. Da er vielen Gegnern an Stärke und Kampfgeschick weit unterlegen ist, hält er es weniger mit der Herrin Rondra und gibt Schläue und Raffinesse den Vorzug vor roher Gewalt. Auch wenn er als Schwingenträger weitgehend alleine operiert, greift er gerne auf kampferprobte Recken zurück, um seine Ziele bzw. die des Ordens zu erreichen.

Seine dünnen schwarzen Haare sind zum Seitenscheitel frisiert und enden knapp über den Ohren. Aus einem blassen, eckigem Gesicht, stechen zwei graue Augen hervor, die beständig zusammengekniffen, ein unstetes Bild zeichnen.

 

Text: Tahir Zia Shaikh und Hans-Dieter Sambach