Ritter Boronian von Herdenswall

 

 

Bruder Borian, Ritter vom Orden des Heiligen Golgari und Deuter Golgaris

 

Name:Bruder Borian (v. Herdenswall)
Größe: 191 cm
Statur: Sportlich. Durchtrainierter Körper
Haarfarbe: Wäre dunkelbraun, wenn er sich nicht den Kopf immer wieder kahl scheren lassen würde.
Augenfarbe: Graugrün, wobei diese Farbe manchmal zu schwanken scheint...


Haltung: Immer gerade, fast schon ein wenig steif wirkend. Immer wieder berichtigt er seine eigene Haltung. Trotzdem ist er aufmerksam und so erscheint er anderen oftmals wie ein stiller Beobachter des Lebens, welches um ihn herum wirkt.
Auffälligkeiten: Eine große Narbe im Gesicht, die er von einem Arbachhieb zurückbehielt. Sie zieht sich vom linken Ohr, welches zur Hälfte fehlt, bis zum Mund, der sich dadurch auf der linken Seite zu einem ständigen Lächeln verzieht. Wegen der langen Zeit, ohne geübten Medikus, verheilte die Narbe schlecht und hat immer noch einen leicht rötlichen Ton. Auch der kurz gehaltene Vollbart kann dieses Zeichen alter Kämpfe nicht verbergen.

 

Hintergrund

Seine Eltern: Beide sind dem Herrn Boron geweiht. Thisdan, sein Vater, entstammt einem altem Rittergeschlecht aus Almada, aber da er in der Geburtsfolge weit hinten lag, war der Weg ins Kloster vorgezeichnet. Nun leitet er einen Teil der umfangreichen Bücherei im Haupttempel zu Punin. Die Mutter Mara arbeitet im Ordenshaus der Noioniten und kümmert sich dort besonders um die hoffnungslosen Fälle.

Geschwister:

Seine ältere Schwester Dorlen starb, als er gerade 12 war. Ein einschneidendes Erlebnis für den Jungen. Die jüngere Schwester Roana zieht mit einer Gauklertruppe durch die Lande.

 

Kurze Lebensskizze:

Als Säugling: Eines Tages wurde Mara in ihr Ordenshaus gerufen und da es dringend war, ließ sie den Säugling in der kleinen Holzwiege im Klostergarten schlafen. Sie dachte wohl nicht lange weg sein zu müssen, doch sie täuschte sich und unerbittlich zog des Praios Schildes seine Bahn, bis sein gleißendes Licht auf den Säugling fiel. Ein Bruder schließlich, der gerade seine Meditation im Garten fortsetzen wollte fand den Knaben, doch nichts war diesem geschehen, denn er hatte einen Wächter gehabt... Ein Rabe saß auf dem Fußende der Wiege und hatte seine Schwingen ausgebreitet um dem Säugling Schatten zu spenden. Erst, als der Bruder bedächtig sich der Wiege näherte, um den Säugling aus dem Schein des Praios Schildes zu holen, erhob sich der Rabe. Es war wohl der Wille des schweigsamen Herrn, dass dieser Bruder, Alman genannt, von dem Traumgesicht wußte, welches den Raben selbst zuteil geworden war.
"Einst wird der Ruf erklingen an diejenigen, die der Rabe behütet hat, auf das sie nun mehr selbst die behüten, welche der Ruf des Raben heim geholt hat." Damals wußte Alman noch nicht, was diese Prophezeiung zu bedeuten hatte... . Einst würden die Golgariten über den Schlaf derjenigen wachen, die der Schweigsame über das Nirgendmeer gerufen hatte, um einzugehen in die Paradiese...

Als Knabe: Dolren starb, als Borian 12 war... Sie hatte ihm die Mutter ersetzt. War bei ihm, wenn ihn wieder einmal die Angst vor der Dunkelheit überkam und vertrieb diese durch ihre klare Stimme, indem sie ihm die Lieder Almadas sang. Ein Fieber raffte ihre Lebenskraft hinweg und bevor sie erblühen konnte war die Rose verwelkt. Nie wieder erklang ihre Stimme in der Nacht... .

Seine Eltern konnten ihm keinen Trost geben, denn der Schweigsame hatte ihm das Liebste auf Dere entrissen und sein Zorn, aus Leid geboren, war ohne Grenzen. Er wollte nicht mehr in einem Haus leben, welches diesem gnadenlosen Gott geweiht war, der sich nicht um das Leben seiner Schwester gekümmert hatte. Ein Freund der Familie, der Ritter der Göttin Rondra, Groswin Durenald, nahm sich des zornigen jungen Mannes an, doch auch er konnte den Schmerz nicht zum Schweigen bringen. So unterbrach Borian schließlich das Noviziat der Rondrakirche und zog in die Welt hinaus...

Als junger Mann: Glücksritter werden sie genannt, die zahllosen Streuner auf dem Dererund. Borian schlug sich erst alleine mehr schlecht, denn recht herum und schloss sich schließlich einer Söldnertruppe an. Ohne es zu wissen suchte er noch immer den Tod. Noch immer kämpfte er gegen den Schmerz an, der in ihm wütete. Es war die Sinnlosigkeit des Tötens, die ihn schließlich von seinen Söldnerkumpanen trennte und so zog er sich seinen ersten großen Feind zu, denn ihr Hauptmann Detron Sulter gibt Borian die Schuld an dem Tod seiner Tochter. Gerade ihr Tod aber war es, der Borian die Augen öffnete. Sie war von Gier getrieben zu weit gegangen und hatte ihren Preis erhalten. Als Borian sich zu ihr durchgekämpft hatte starb sie in seinen Armen, in ihren letzten Augenblicken auf Dere von tiefer Furcht erfüllt, weil sie den Spruch Rethons fürchten mußte. Detron wirft Borian noch heute Feigheit vor und übersieht das es seine Tochter selbst war, die ihr Leben gerichtet hatte.

Borian hört schließlich von der Gründung eines neuen Ordens: Den Orden des Heiligen Golgari. Als er durch die Pforte des Haupttempels trat, führte ihn ein alter Bruder ins Innere. Bruder Alman sorgte dafür, dass sich Borian bei den richtigen Stellen einschreiben konnte und hier schließlich schloss sich der Kreis, denn nach langer Reise kehrte Borian heim und die Wunde, welche er noch immer auf der Seele trug, konnte heilen.

 

EINST WIRD DER RUF ERKLINGEN AN DIEJENIGEN, DIE DER RABE BEHÜTET HAT, AUF DAS SIE NUN MEHR SELBST DIE BEHÜTEN, WELCHE DER RUF DES RABEN HEIM GEHOLT HAT.

 

Innerhalb des Ordens wählte er den langen und beschwerlicheren Weg, denn er liess sich zeitgleich zu seiner Ausbildung als Golgarit auch in die Geheimnisse der Rabenpriester einweihen. Danach zog er im Auftrag der Kirche und des Ordens von einem wundersamen Ort zum nächsten.

Jüngst erst wurde Borian dann (mittlerweile schon Deuter Golgaris) zum Schwingenführer der „Schwarzen Schwinge“ in Tobrien bestallt, eine Aufgabe, die er bisher mit Bravour erfüllte, als Veteran unter Veteranen.

 

Innere Haltung:

Sein Leben hat ihn abgeklärt gemacht. Er verurteilt nicht, erkennt Schwächen und Fehler anderer an. In seinem Glauben ist er stark und dies um so mehr, als er durch Hilfe seines Herrn vor kurzem selbst gegen einen Lamijah bestehen konnte, auch als dieser im seine Kehle aufschlitzte, um den Kuss, den er mit einem Gebet der Herrin Rahja auf dem Lippen, abwehren wollte, den Bruder Borian ihm gab, als alle anderen Waffen sich als nutzlos erwiesen. Der Schweigsame hatte ihn in diesem Moment mit einer fast schon halbgöttlich zu nennenden Selbstbeherrschung belohnt und so konnte der Dämon vertrieben werden.

Borian versteht was für eine Größe das Geschenk seines Herrn an die Menschheit hat. Der Tod erlöst sie von all ihren Leiden und er kennt keine Titel, keinen Unterschied. Er liebt sie wohl wie kein anderer der Götter...

Er sucht die vollkommene Harmonie und manchmal erweckt er den Eindruck, als hätte er sie schon gefunden, wenn er mit seiner tiefen, angenehm klingenden Stimme, leise Erklärungen und Ermahnungen an die Novizen abgibt, oder auch mit seinen Vorgesetzten spricht und dabei nicht das Leuchten aus seinen Augen verschwindet, als würde dort in seinem Inneren ein Feuer hell brennen.

Manchmal, wenn er Zeit hat, geht er hinaus in die Natur und malt. Er liebt es dort allein zu sein und dem Klang des Lebens zu lauschen, denn wenn man gelernt hat den Tod zu lieben, erst dann eröffnet sich die Fülle des Lebens sich für den sterblichen Geist voll und ganz.

Erst wenn man aufhört nach all diesem Tand zu streben, wie er auch immer heißen mag, ob Geld, Macht, oder sonstige Auszeichnungen, der doch am Ende zu dem wird, was er wirklich ist: Sinnloser Ballast, der zurückgelassen wird vor der letzten Reise...

Treue zu seinem Herrn, seiner Kirche und dem Orden steht für Borian über allem anderen. Er ist bereit zu gehen, denn sein Herz ist bei seinem Herrn.

Manchmal, wenn er vor einem Kampf bemerkt, das sein Gegner Furcht zeigt und vielleicht nur eine Zurechtweisung braucht um doch nicht den Kampf zu führen, dann sagt er folgendes: "Du schuldest der Welt noch einen Tod. Bist du bereit diese Schuld heute zu begleichen? Ist dein Herz bereit?" Es ist nicht um sich selbst zu rühmen, sondern um den anderen zu zeigen, was ihn vielleicht erwartet und manchmal haben diese Worte einen Kampf beendet, bevor er überhaupt begonnen hatte...

 

Sein Motto:

"Mors mihi munus erit"
("Der Tod wird ein Geschenk für mich sein")

 

Text: Marcus Gundlach