Ritterin Alara Amada zu Hohenfels

 

Schwester Alara, Ritterin vom Orden des Heiligen Golgari und Deuterin Golgaris

 

Auszüge aus ihrem Curriculum

Geburt
„Dunkle Wolken lagen über dem Himmel des schönen Almadas, wie die Dunkelheit des Vergessens über meiner Geburt. Doch erzählte mir meine ehrwürdige Mutter oft von dem Tage als mein Leben und damit mein Sterben begann. Es war der 20. Hesinde im Jahre 1000 nach Bosparans Fall als ich zur Boronsstunde meine zierliche Mutter endlich von den starken Schmerzen der Geburt erlöste und die Leuin in diesem Moment einen Blitz in unseren Weinstock fahren ließ.

Als die Hebamme mich wie ein großes Bündel in den Armen hielt, schienen sich die Gebete meines stolzen Vaters, der Unergründliche möge sich seiner Seele angenommen haben, von der ewig jungen Göttin Tsa erhört und ihm ein strammer Bursche geschenkt worden sein. Doch seine Freude währte nur kurz.

Ich war die Zweitgeborene im Hause zu Hohenfels und mir wurde der Name Alara Amada gegeben. Ob meine Schwester Zalamea Amada schon drei Götterläufe zuvor ihren Tsatag erlebte, überragte ich schon ihre imposante Gestalt noch um ein paar Finger. Meiner Mutter war klar, dass ich wie meine Schwester unserem Vater in Statur und Wesen nachkommen würde. Den Geburtssegen empfing ich von einem mit unserer Familie befreundeten Knappen der Göttin.“

 

Kindheit
„So zog unser Vater uns auf, wie er gerne Söhne aufgezogen hätte, in bewährter Tradition unserer Rittersfamilie mit Strenge, Stolz und eisernem Gemüt. Meiner Schwester war als Erstgeborene das Erbe vorbestimmt und mir erzählte er von seinen Träumen, die von rondrianischen Zweikämpfen und der langen Tafel der Leuin handelten, um in mir das Feuer für das Schwert zu entfachen.

Unser Lehen lag nahe an der stolzen Stadt Punin im lieblichen Yaquirtal und so wuchsen wir zwischen Roß und Reben auf. Der Weinanbau war die Leidenschaft meiner Mutter, die das Leben der Freuden sehr genoss. Sie war wunderschön anzusehen, ihr langes dunkles Haar und die leidenschaftlichen Augen zogen einen jeden in den Bann. Nicht zu unrecht wurde sie in ihrer Jugend zur Weinkönigin gewählt, wie sie oft und gerne mit Stolz geschwellter Brust erzählte.

Neben meiner besten Freundin, meiner Schwester, entwickelte ich auch ein starkes Band der Freundschaft zu einem unserer Eigenhörigen namens Azulejo, der einen ganzen Kopf kleiner als ich, dafür umso mehr mit einem furchtlosen Herz gesegnet war. Er war der einzige der sich, ob meiner Größe, traute mit mir zu raufen, obwohl er oft genug dafür zur Strafe den Stalldienst verrichten musste.

Im Alter von 12 Götterläufen, meine Schwester war schon Knappin eines befreundeten Ritters, wütete der Orkensturm seit vielen Monden über dem Kaiserreich. Wie mein Vater wurden viele mutige Streiter aus den Grenzwachten zum aufbegehrenden Alten Reich nun doch zum Rossdienst einberufen. Weil der Knappe meines Vaters kurz zuvor schwer erkrankte, nahm er mich als Ersatz auf die Reise in den Norden mit.

Meine Initation in die Gemeinschaft der Gläubigen wurde einige wenige Tage vor der Abreise von einem Diener des Raben vollzogen. Eigentlich plante Vater mich von Leomar, der mir schon den Geburtssegen gab, in die Reihen der Zwölfgöttergläubigen aufnehmen zu lassen. Doch er verstarb Tage zuvor in einem Ehrenduell.

Stolz überkam mich als ich unser Wappenschild nach Wehrheim tragen durfte. Zwei gekreuzte Schwerter in Silber mit einer Traubenrebe darunter in Grün auf blauem Grund. Ich hatte keine Furcht, denn mein Vater war der stärkste und größte Ritter, den ich je zuvor gesehen hatte. Mit seinen über zwei Schritt schwang er die Boronsichel, mit der schon seine Vorfahren die verfluchten Wüstenräuber von ihren Pferden holten, leicht wie eine Rabenfeder und tödlich wie die Krallen Golgaris.

Die Schlacht vom Orkenwall war der Wendepunkt in meinem noch so jungen Leben. Als das Heer der verfluchten Schwarzpelze sich wie ein Schwarm Fliegen über die Ritter des Kaiserreiches lag, zerplatzen meine Träume von rondrianischen Schlachten und ich sah das Grauen der Wirklichkeit und den Hundertfachen Tod wehrhafter Männer, die dem Ansturm von Bosheit und Tücke nicht gewachsen waren.

Von einer nicht weit entfernten Anhöhe konnte ich erfahren, wie mein Vater trotz der Überzahl der Orkhorde, einen nach dem anderen dieser bestialischen Tiere tötete und seine Boronsichel zerschnitt ihre Reihen wie frisches, weiches Gras. Doch auch bester Stahl und Furchtlosigkeit sind nicht gegen Heimtücke gewappnet und so wurde mein Vater von unheiliger Schamanenmagie gefällt und grausam getötet.
Eine große Schwere überkam mein Herz und zum ersten Mal spürte ich den Allmächtigen ganz nahe bei mir. Einsamkeit, Trauer und Hilflosigkeit brachen wie eine große Welle über mich ein. Nur ein noch größeres Grauen ließ mich aus meiner Lethargie erwachen.

Der Schamane schritt durch die Reihen der gefallenen Ritter und berührte mit seiner unheiligen Keule die Größten und Stärksten. Ich werde den Anblick niemals vergessen als sich der Körper meines werten Vaters, möge der Dunkle Gott sich seiner Seele annehmen, wieder erhob und sich mit kalten Augen gegen die Reihen Unserer wand.

Ich betete zu den Zwölfen und ganz besonders zu dem Herren Boron, dass er dieses verfluchte Treiben unterbinde und den Frevler seinem gerechten Zorn aussetze. Als auf einmal ein in dunkles Gewand gekleideter Mann durch die Schlachtreihen schritt, und ich Zeuge eines großartigen Wunders des Herrn der Seelen werden durfte.

Absolute Stille legte sich über das Schlachtfeld und der Geruch von Salböl schwebte in der Luft. Der Schrei eines Raben war auf einmal so laut wie das Rauschen eines Wasserfalles zu hören und Dunkelheit legte sich über die Kämpfenden. In der Dämmerung konnte ich sehen wie die unheilig erweckten Toten zu Staub zerfielen und der verfluchte Schamane in einem Schrei des Todes in die Niederhöllen geschickt wurde. Dem Allmächtigen Herrn des Jenseits sei gedankt, ob der Errettung der Seelen der Wiederauferstandenen.

Ich kehrte mit dem Schwert meines Vaters sogleich nach der verlorenen Schlacht zurück in die heimatlichen Gefilde und überbrachte meiner Mutter und Zalamea die Nachricht des Todes unseres geliebten Vaters. Die Zeit der Trauer war lang und der Schmerz des Verlustes veränderte unsere Mutter sehr. Sie verlor ihre Glut in den Augen und das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Meine Schwester verkraftet den Verlust besser und trat ihr vorbestimmtes Erbe an.

Doch mein Weg hatte sich verändert. Das Wunder am Orkenwall, dessen Zeuge ich werden durfte, zeigte mir, dass nicht das Schwert die mächtigste Waffe ist, sondern der Glaube an den Herren über Leben und Tod. Ich entschloss mich ins Noviziat in die Allerheiligsten Hallen des Schweigens in Punin zu gehen und mein Leben und meinen Tod dem Schweigsamen zu widmen.“

 

Noviziat & Ordination
„Im darauf folgenden Jahr im Boron begab ich mich mit meiner Mutter und Schwester zum größten Tempel des Schweigenden Gottes in unserer nah gelegenen Königsstadt. Mit jedem weiteren Schritt den ich über den kolossalen Platz des Schweigens auf die gigantische, schwarze Fassade des Gebrochenen Rades tat, wurde in mir der Wunsch und Wille gestärkt eine Dienerin des Raben zu werden. Ich berichtete dort Boronia, der Stillen, wie ich Zeuge eines mächtigen Wunders des Unbarmherzigen wurde. Ich verlor keines weiteren Worte angesichts dieses Heiligen Ortes der Ruhe und ihr Blick musterte mich, als ob sie tief in meine Seele sah. Es war ein Moment der Stille, Andacht und des Friedens. Sie schwieg, nickte kurz und nahm mich an der Hand während ich mich mit einem Blick von meiner Familie verabschiedete.

In den folgenden fünf Jahren diente ich als Räblein dem Herren der Toten an einer seiner Heiligsten Stätten. Boronia, die Stille, unterwies mich als Mentorin in die Geheimnisse des dunklen Glaubens. Ich erwies mich als gelehrige Novizin, aber unterschied mich nicht nur in meiner immensen Größe von den anderen Räblein. Es war vor allem der Seelenrabe Golgari, der immer wieder meine Träume begleitete. Stundenlang konnte ich vor seinem Relief in der Halle des Todes stehen und seinen Schrei vernehmen, so wie bei dem Wunder am Orkenwall.

Auch Boronia, die Stille, die von zierlicher Gestalt war und sich dem Deuten der Träume verschrieben hatte, bemerkte meine starke Liebe zum Totenvogel. Ich erzählte ihr auch von meinem wiederkehrenden Traum, in dem mein Vater mit Schwert in der Rechten und einer blutenden Krallenhand in der Linken unheilige Knochenmänner in die Niederhöllen schickte.

Selbst nach fünf Jahren im Dienste des Raben, spürte ich fürderhin, wie immer noch ein kleines Feuer für das Schwert in mir brannte, welches mein Vater entfachte.
Die Ordination fand am Tag der Toten 1018 nach Bosparans Fall statt unter der Aufsicht des Raben von Punin. Ich kann mich nur schwerlich an den Tag erinnern. Aber ich spürte wie noch nie zuvor, wie nah meine Seele an Seiner Göttlichkeit war und wie Sein Blick auf mir ruhte und mich gleichermaßen prüfte. Das Vertrauen, welches der Totengott über mich ergoss, spürte ich in meinem ganzen Körper, Geist und meiner Seele.

Noch am selben Tag ließ der Legat des Raben von Punin Zyliphar Branswein nach mir schicken und befahl mir am folgenden Tag ins Kloster am Heiligen Rabenfelsen zu Garrensand zu reisen.“

 

Initiation & Knappenzeit
„Ich befolgte den Befehl und verabschiedete mich von meiner Mentorin Boronia und reiste ins Kloster des Ordens des Heiligen Golgaris. Ich spürte immer noch sehr stark die Nähe zur Göttlichkeit des Dunklen Herren. Ich hatte schon von dem Orden zu Ehren des Seelenraben gehört, aber wenig war über die Golgariten zu erfahren.
Am 5. Boron 1018 BF stand ich mit dem Archidiakonius Zyliphar Branswein, ein stämmig gebauter Mann mit großen Geheimratsecken in seinem grauen Haar, im Hofe des Kloster und er erzählte mir von meinem wiederkehrenden Traum, von dem Feuer für das Schwert, welches in mir brannte und meiner Liebe zu Golgari. Er zeigte mir die Welt der Ritter des Heiligen Orden des Golgari, und sprach von meiner Bestimmung einer der Ihren zu werden. Er sagte die Worte, nach denen sich mein Innerstes schon immer verzehrte und ich spürte die Gewissheit meinen Weg auf Borons Pfaden gefunden zu haben. Er übergab mich zur Initiation dem Kollegium, dem die Komturin Fina v. Ibenburg vorsass. Ihr zur Seite standen Ritter Tolag Degenhart und Ritter Borondino Di Madiani.

Nachdem ich die Befragung durch die Komturin hinter mich gebracht hatte, erfuhr ich durch den Ritter Tolag Degenhart, meinem neuen Lehrmeister, dass man mich in den Orden aufgenommen hätte.

In den folgenden Jahren unterwies mich mein Lehrmeister, ein Mann, der schon viele Male den Verderbten Gestalten begegnet ist und die Zeichen der Auseinandersetzungen stolz auf seiner Haut trug, in den weltlichen Dinge eines Ritters. Ich lernte den Umgang mit dem heiligen Rabenschnabel, mit dem klassischen Schwert, dazu eine Ausbildung mit dem Roß und viele Fähigkeiten mehr, die ein Ritter im Namen des Seelenraben braucht. Aber am Meisten lernte ich aus der Lex Boronia, dem heiligen Ordensbuch der Golgariten.“

 

Prüfung & Läuterung
„Die Kammer war eine der härtesten Prüfungen. Die Stille und die Dunkelheit waren nicht das Erdrückende. Ich fand die Enge schlimm, so dass ich mich immer wieder beim Sticken meines Wappenmantels in die Finger stach. Es dauert Stunden bis ich das Wappen auf meinem Mantel in völliger Dunkelheit stickte, aber es dauerte Tage bis die Wunden und Stiche an meinen Fingern heilten. Aber dies war nur ein kleiner Preis, den ich zahlen musste, andere Knappen wurden schier wahnsinnig in der Dunkelheit der engen Kammer.

Eines Tages liess Ritter Degenhart mich im Gebirge Kosch absitzen und nahm mir alles, bis auf das, was ich am Leibe trug. Auch den Dolch durfte ich behalten, doch wäre mir der Mantel lieber gewesen. Dann ritt er von dannen. Die nächsten fünf Tage wurden zur Bewährungsprobe meiner Selbstbeherrschung. Ich weiß nicht was schlimmer war, der nagende Hunger in meinem Bauch oder die Kälte, die des Nächtens über meinen Körper zog.

Doch mit stillen Gebeten auf den Lippen und der Erinnerung an die Nähe der Göttlichkeit zum Unergründlichen konnte ich mich von den weltlichen Schmerzen ablenken. Nur einmal musste ich mich mit einem wilden Schwein um ein paar Beeren und Wurzeln messen, doch letztendlich kam ich stolz nach Garrensand zurück.“

 

Ritterschlag
Nach fünf lehrreichen Jahren stand ich am 5. Boron 1023 BF wieder vor dem Kollegium und war bereit für meine Aufnahme zum Ritter des Orden des Heiligen Golgari. Mein Mentor Tolag Degenhart und Ritter Borondino Di Madiani vollführten die Zeremonie, auf die ich mich in vielen stillen Stunden und Gebeten vorbereitet hatte.“

„Knappin und Dienerin Golgaris Alara Amada zu Hohenfels, erhebt Euch. Eure Taten kamen Uns zu Ohren und Wir befinden Euch für Würdig, Euch fortan in den Rang einer Ritterin zu berufen, auf dass Ihr unsere Reihen stärkt und allfällige Taten im Namen des Rabens verübt. Im Namen des schweigsamen Herrn, des grossen Seelenraben, des Boten der Träume, der sanften Mutter und der gnädigen Frau, ernenne Ich, Ritter des Ordens des Heiligen Golgari und Deuter Golgaris, Tolag Degenhart, Euch zur Ritterin des Ordens des Heiligen Golgari. Möget Ihr dieser Verantwortung gewachsen sein.“

 

Queste
Ich konnte es kaum abwarten nach meiner Ernennung zur Ritterin Golgaris in den Osten zu ziehen und den schwarzen Schrecken der Warunkei den Gar aus zu machen. Doch zu meiner Überraschung wurde ich zurück zum Tempel des schweigenden Gottes nach Punin beordert.

Mir wurde aufgetragen die Abgesandte des häretischen Ritus Catalinya Adranez sicher nach Brabak zu begleiten und mich persönlich von ihrer Weiterreise nach Al´ Anfa zu überzeugen. Wahrlich, so hatte ich mir meine erste Mission im Namen des Stillen nicht vorgestellt. Anstatt mit Roß und Rabenschnabel in den dunklen Osten zu reiten, sollte ich einer Häretikerin auf Schritt und Tritt folgen. Aber Unergründlich sind des Dunklen Herren Wege und so nahm ich die Mission als weitere Prüfung meines Glaubens wahr.

Die Reise mit der Häretikerin erwies sich als schwierige, aber auch sehr interessante Zeit. Ihre Gnaden versuchte mich immer wieder zu provozieren und mit mir über den Glauben zum Totengott zu diskutieren. Doch ich antwortete ihr mit borongefälligem Schweigen oder scharfen Zitaten aus der Lex Boronia. Nur einmal als sie den Besitz des Stabs des Vergessens erwähnte, schaffte sie es mich aus dem Gleichgewicht zu bringen und mich lauthals über ihre häretischen Ritus zu äußern. Ich verlor zum ersten Mal Kontrolle über mich und sie gen0ß ihren Triumph. Es war offensichtlich, dass sie nicht nur mit ihrem Rabenschnabel, sondern auch mit ihrer Zunge sehr geschickt umgehen konnte.

Während meiner Reise nach Brabak wurde ich von einem immer wiederkehrenden Traum begleitet. Der Bote der Träume ließ immer die gleichen schrecklichen Bilder von unheiligen Knochenmänner an Orten, die ich zuvor nie gesehen habe, in meinen Träumen entstehen. Die Intensität der Träume nahm von Mal zu Mal immer weiter zu. Ich spürte, wie ich von diesen Orten in meinen Träumen angezogen wurde. Doch war mir überhaupt nicht klar, wo sich diese schrecklichen Schauplätze des Grauens befinden sollten.

In Brabak angekommen, nahm Ihre Gnaden sogleich ein Schiff in die Pestbeule des Südens und ich war froh meinen Auftrag erledigt zu haben. Ich wußte nicht so viel über Brabak, außer dass eine fürchterliche schwarze Magierakademie hier ihr Unwesen treiben sollte. Ich entschied mich dieser unheiligen Akademie einen Besuch abzustatten, um den verfluchten Schwarzmagiern die Konsequenzen ihres schändlichen Treibens aufzuzeigen. Doch wie erwartet ließ sich keiner von diesen Feiglingen vor dem eigenartigem Tore blicken, so dass ich ihnen lauthals eine Drohung im Namen des Herrn entgegenrief:

„Der Pfad der Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt mit den Freveleien der Nekromanten und der Tyrannei böser Dämonen. Gesegnet sei der, der im Namen Marbos und Golgaris die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet, denn er ist der wahre Hüter Borons und der Retter der verlorenen Kinder. Ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen, die Toten zu schänden und zu erwecken und mit Grimm werd' ich sie strafen, dass sie erfahren sollen, ich sei Borons Wille, wenn ich mein Werk an ihnen vollstreckt habe.“

Wie erwarten zeigte sich daraufhin keiner der unheiligen Totenbeschwörer, doch zumindest zeigten sich eininge Passanten ermutigt mir in den Borontempel zu folgen, um für diesen schrecklichen Ort in ihrer Stadt den Gnadenlosen um Verzeihung zu bitten.

Im Borontempel empfing mich die Hochgeweihte schon sehnsüchtig und erzählte mir, dass eine Nachricht aus Punin für mich eingetroffen sei und vom Raben selbst stamme. In der Nachricht ging es um die Träume, die mich immer wieder ereilten und die auch der Rabe von Punin erfahren hatte. Er wies mich an weit im Westen nach diesen gar schrecklichen Orten, deren Einzelheiten zu beschreiben schon ein Frevel am Allmächtigen wäre, zu suchen.

Viele Stunden verbrachte ich in den Hallen der Weisheit, um nach einer Spur bzw. den Ort zu suchen, wo diese Grauen hausen könnten. Doch das Westlichste was mir bekannt war, wie die Zyklopeninseln oder die Gebiete der Thorwaler konnte ich nicht in einen Zusammenhang mit den gar schrecklichen Orten aus meinen Träumen bringen. Es mussten Orte sein, die weit westlicher lagen, als die Zyklopeninseln und die Antwort darauf wollte ich zuerst nicht glauben. Als ich aber dann noch einen Anschlag mit Hinweis auf eine Expedition im Hafen sah, wußte ich an welchen Ort ich mich begeben müßte.

 

Das Güldenland

Mein Schicksal war besiegelt als ich mich dann in Grangor für die Güldenland Expedition meldete und ich Teilnehmer dieser avesgefälligen Queste wurde. Golgaris Krallen sollten diese Expedtion begleiten, so war es der Wille des Herrn des Todes.

 

Text: Jacob Chromy